Suchergebnisse

Intro -- Inhalt -- Dank -- Einleitung -- I Kinoöffentlichkeit -- I.1 Neuere Ansätze der Filmgeschichtsschreibung -- I.2 Theorien der Öffentlichkeit in der bisherigen Forschung -- I.3 Kinoöffentlichkeit als Rahmenkonzept -- I.4 Diskurse und Praktiken -- I.5 Propagandistischer und unterhaltender Lektüremodus -- II Kinokultur und Filmmarkt -- II.1 Anfänge des Kinos -- Populäre Unterhaltung um 1900 -- Entstehung des W anderkinos -- II.2 Orte des Films nach 1906 -- Vom Ladenkino zum Filmpalast -- Das Kino abseits der Zentren -- Die schweizerische kinolandschaft bis 1920 -- Aufsehenerregende Spezialvorstellungen -- Nicht-kommerzielle Filmvorführungen -- II.3 Kinoalltag am Vorabend des Krieges -- Publikum und Eintrittspreise -- Präsentationsformen -- Programmstruktur und populäre Filmstoffe -- II.4 Filmhandel -- Exkurs: Filmverleih in Frankreich und Deutschland -- Erste Verleihfirmen -- Der schweizerische Filmverleih bis 1918 -- Exklusivität und die Monopolfilme mit Asta Nielsen -- Der Burstein- Verleih und die Ausgestaltung des (gesamtschweizerischen) Filmmarkts -- Nationale Zusammensetzung des Filmangebots -- Exkurs: Die schweizerische Filmproduktion bis 1920 -- Filmschmuggel? -- Zwischenfazit -- II.5 Begleiterscheinungen -- Kinoreform -- Etablierung gesetzlicher Vorschriften -- Gegenmassnahmen des Kinogewerbes -- Eine unabhängige Filmkritik? -- III Filmische Propaganda und Unterhaltung -- III.1 Kriegsfilme und Propagandakonzepte -- Fallstudie: PENDAISON PENDANT LA GUERRE ITALO-TURQUE (FR 1911/1912) -- Kriegsdarstellungen vor dem Ersten weltkrieg -- Propagandabegriff -- Staatliche Filmproduktionsunternehmen im Ausland und die Ziele der Propaganda -- «The Berne Trench»: Die besondere Lage der Schweiz -- III.2 Organisation ausländischer Propaganda und Reaktionen in der Schweiz -- Deutschland -- Österreich-Ungarn -- Alliierte Mächte

In den 1910er-Jahren entstand das moderne Kino als populäre Unterhaltungsform. Während des Ersten Weltkriegs begannen die Krieg führenden Staaten, das neuartige Medium systematisch für Propagandazwecke zu nutzen. Als Bestandteil eines massenmedialen Ensembles sollten Filme auf die öffentliche Meinung einwirken. Geografisch inmitten des Kriegsgeschehens gelegen, spielte die Informationsdrehscheibe Schweiz im weltweiten Propagandakrieg eine prominente Rolle. So betrieb etwa das deutsche Auswärtige Amt über Tarnfirmen mehrere Kinos in der Schweiz. Die Filme, mit denen sowohl die Mittelmächte als auch die Alliierten den schweizerischen Filmmarkt überschwemmten, hatten gegensätzliche Auswirkungen: Einerseits verschärften die sie begleitenden öffentlichen Debatten die Spannungen im Land; andererseits führte der Abwehrreflex gegen ausländische Beeinflussung zum Wunsch nach einem eigenen nationalen Filmschaffen. Die Studie beschreibt die Anfänge der modernen Filmkultur in der Schweiz und gibt einen Überblick über die Etablierung von Filmmarkt und Kinoöffentlichkeit; insbesondere rekonstruiert sie die Rezeption der international zirkulierenden Propagandafilme zwischen 1914 und 1918. Damit beleuchtet der Autor die bisher nur in Grundzügen bekannte frühe Schweizer Film- und Kinogeschichte im Spannungsfeld von Unterhaltung und gezielter politischer Einflussnahme.

In den 1910er Jahren entstand das moderne Kino als populäre Unterhaltungsform. Während des Ersten Weltkriegs begannen die Krieg führenden Staaten, das neuartige Medium systematisch für Propagandazwecke zu nutzen. Als Bestandteil eines massenmedialen Ensembles sollten Filme auf die öffentliche Meinung einwirken. Geografisch inmitten des Kriegsgeschehens gelegen, spielte die Informationsdrehscheibe Schweiz im weltweiten Propagandakrieg eine prominente Rolle. So betrieb etwa das deutsche Auswärtige Amt über Tarnfirmen mehrere Kinos in der Schweiz. Die Filme, mit denen sowohl die Mittelmächte als auch die Alliierten den schweizerischen Filmmarkt überschwemmten, hatten gegensätzliche Auswirkungen: Einerseits verschärften die sie begleitenden öffentlichen Debatten die Spannungen im Land; andererseits führte der Abwehrreflex gegen ausländische Beeinflussung zum Wunsch nach einem eigenen nationalen Filmschaffen. Die Studie beschreibt die Anfänge der modernen Filmkultur in der Schweiz und gibt einen Überblick über die Etablierung von Filmmarkt und Kinoöffentlichkeit; insbesondere rekonstruiert sie die Rezeption der international zirkulierenden Propagandafilme zwischen 1914 und 1918. Damit beleuchtet der Autor die bisher nur in Grundzügen bekannte frühe Schweizer Film- und Kinogeschichte im Spannungsfeld von Unterhaltung und gezielter politischer Einflussnahme.